Fellows


Angelika Frühwirth
ifk Junior Fellow


Duration of fellowship
01. October 2011 bis 30. June 2012

Ökonomien des Weltverlusts. Prosa und Gedächtnis iranischer Autorinnen im Exil



PROJECT DESCRIPTION

Gesellschaftlicher Verdienst aus mehrfach revolutionärer Auflehnung schrieb sich direkt in die literarische Haut des iranischen Volkes ein, dessen Prosasprache erstmals öffentlich Idiom und Alltagsrealität desselben thematisierte. Zwischen Ǧamālzādehs stilprägender Formel „yeki būd yeki nabūd“ (vergleichbar mit dem deutschen „Es war einmal…“) und dem Prosaboom der islamischen Revolution (1979) liegen knapp 50 Jahre und damit eine kurze Genreentfaltungszeit. Die im Exil provozierte Kollision einer solcherart gewachsenen Prosa mit dem europäischen Schrifttum drängt Fragestellungen auf, die sich in den Diskurs des modernen Technologie- und Kulturtransfers und die der Figuration von Subjekt im übernationalen Raum fügen. Sprache, Selbstbild, kollektives Gedächtnis etc. finden zu einer eigenen Poetik. Eine Theorie derselben muss eine Vielzahl an denkbaren Gesetzmäßigkeiten einschließen, die abstrahiert von kolonialistisch geprägten Herrschaftsvorstellungen als kulturbildend in Bezug auf das Exil und dessen oikonomia bezeichnet werden können. Außergewöhnliche Formen werden mit Prosastücken von Šahlā Šafiq, Mahšid Amiršāhi, Sorūr Kasmāi und Goli Taraqi präsentiert.



CV

Angelika Frühwirth studierte Komparatistik in Wien und Aix-en-Provence mit Schwerpunkt iranische Literatur. Sie ist Doktorandin an der Universität Wien.



Publications

Publikationen (u. a.): Dino Buzzati. Existenzialist im Schatten Kafkas, in: Gerhard Strejcek (Hg.), Gelebtes Recht, Wien 2012; ETA Hoffmann. Querdenker im Staatsdienst, in: Gerhard Strejcek (Hg.), Gelebtes Recht, Wien 2012; Ausgewählte Aspekte zur Etablierung der institutionellen Rechtslehre in der arabisch-islamischen Welt, in: Gerhard Strejcek (Hg.), Erlerntes Recht. JuristInnen und ihre universitäre Forschungsstätte, Wien (in Vorbereitung).

21 May 2012
  • Lecture
IFK
Angelika Frühwirth

Ökonomien des Weltverlusts. Prosa und Gedächtnis Iranischer Autorinnen im Exil

IFK_ Junior Fellow Angelika Frühwirth erforscht Narrative einer im transkulturellen Raum angesiedelten Prosa. Am Beispiel iranischer Exilautorinnen folgt sie Spuren literarischen Erinnerns und eruiert Momente der Identitäts(zer)setzung. Wie werden Raum und Zeit jenseits stabiler Bezugskonstanten verhandelt? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang Weiblichkeit?

>