16 Juni 2016
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17 Juni 2016
  • Conference
IFK

HETERONOMIEÄSTHETIK DER MODERNE. JENSEITS LITERARISCHER AUTONOMIE

Unser Verständnis der Literatur seit 1800 ist von der Vorstellung geprägt, man habe es mit „autonomer“ Kunst zu tun. Die Tagung möchte diese Einschätzung revidieren und widmet sich denjenigen Bewegungen der Moderne, die in ihren Programmen oder Praktiken von einer Fremdbestimmung der Kunst ausgehen – von ihrer „Heteronomie".

 

Die Idee von der Autonomie der Literatur prägt seit 1945 auch den Umgang mit jenen Projekten der Moderne, die in ihren Praktiken heteronom waren, bestimmt z. B. von politischer Parteiarbeit, Psychoanalyse, Wissenschaftskritik, ökologischem Wissen, historischen Archiven oder ethnologischen Beobachtungen „primitiver“ Kulturen. In der Tagung wird danach gefragt, welche Verzerrungen der modernen Programme die literaturwissenschaftliche Konzentration auf den ästhetischen Mehrwert des „Autonomen“ seit den 1950er- und dann wieder seit den 1980er-Jahren bewirkt hat. Welche Rolle haben dabei die transatlantischen Verflechtungen zwischen den nordamerikanischen und westeuropäischen Universitäten und Intellektuellenmilieus im Kalten Krieg gespielt? Und wie müsste die Geschichte der Literatur der Moderne neu geschrieben werden, wenn sie nicht mehr auf Autonomie und Selbstbezüglichkeit der Literatur als einen Gipfelpunkt der Moderne festgelegt wird?

 

16.06.2016: 10:00 - 18:00 Uhr

17.06.2016: 09:30 - 18:00 Uhr

 

KONZEPTION: Irene Albers (Berlin), Marcus Hahn (Regensburg), Erhard Schüttpelz (Siegen)

 

TEILNEHMERINNEN: Irene Albers (Berlin), Jürgen Brokoff (Berlin), Marcus Hahn (Regensburg), Kirsten Kramer (Bielefeld) , David Martyn (St. Paul, MN), Frederic Ponten (Regensburg), Erhard Schüttpelz (Siegen), Linda Simonis (Bochum), Marcus Twellmann (Konstanz), Annette Werberger (Frankfurt/Oder)

 

Ort: IFK