14 Dezember 2016
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IFK

IFK_BÜCHERSCHAU: DOMINIK HAGEL, "FIKTION UND PRAXIS" - STEFAN LAUBE, "NERVÖSE MÄRKTE"

Das IFK präsentiert im Rahmen seiner „IFK_Bücherschau“ wissenschaftliche Publikationen ehemaliger IFK_Junior Fellows. Diese Bücher fanden ihren Ursprung während des einjährigen Fellowships am IFK.

 

Moderation: Thomas Macho

 

Dominik Hagel, „Fiktion und Praxis: Eine Wissensgeschichte der Utopie, 1500-1800“

Michael Dominik Hagel schreibt die Geschichte der Verknüpfung von Politik und Fiktion im Genre der Utopie vom Anfang des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Gegenstand der Analyse sind nicht nur berühmte Werke von Morus, Machiavelli, Campanella, Bacon, J. G. Schnabel, Mercier oder Wieland, sondern auch eine Vielzahl heute vergessener Texte und Bilder. »Fiktion und Praxis« erzählt die Wissensgeschichte der Utopie vor der wissenschaftlichen Erfindung der Gattung zwischen Staatswissenschaft und Ästhetik des 19. Jahrhunderts

 

Michael Dominik Hagel studierte Literaturwissenschaft in Wien und Berlin. Er war IFK_Junior Fellow im Studienjahr 2009 und Assistent an der Université de Neuchâtel. Zurzeit arbeitet er als Stipendiat des Schweizerischen Nationalfonds an der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

 

Stefan Laube, „Nervöse Märkte. Materielle und leibliche Praktiken im virtuellen Finanzhandel“

Wie entlocken Finanzhändler und Finanzhändlerinnen der schieren Informationsflut auf ihren Bildschirmen relevante Anhaltspunkte für Transaktionen? Sie tun dies durch körperliche und leibliche Formen des Beobachtens sich ständig wandelnder Preise: ein Sehen und Hören, ein Gestikulieren und Rufen, ein Fühlen und Entscheiden im Takt des Marktes. Diese ethnografische Studie zeigt, dass die professionelle Beobachtung volatiler Finanzmärkte weit über ihre medientechnische Visualisierung hinausreicht. Sie gibt zum ersten Mal Einblick in die Leib- und Körperlichkeit digitalisierter Finanzspekulation und relativiert damit die Annahme rein mental kalkulierender Akteure, die ihr Geschäft jederzeit im Griff haben.

 

Stefan Laube ist Post-Doc-Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er promovierte an der Universität Konstanz mit einer ethnographischen Arbeit zur Soziologie der Finanzmärkte und war 2012/13 IFK_Junior Fellow. Er beschäftigt sich mit den Praktiken von Experten und Spezialisten in Finanzmärkten, im Politikbetrieb und in anderen Bereichen der Wissensgesellschaft.

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