07 Juni 2013
  • Workshop
IFK

ROLAND BARTHES’ „DIE HELLE KAMMER“. ZUR TRAUMATIK FOTOGRAFISCHER BILDER

In seinem wohl berühmtesten Buch „Die helle Kammer: Bemerkungen zur Photographie“, das Roland Barthes kurz nach dem Tod seiner Mutter verfasst hat, skizziert er eine Phänomenologie der Fotografie, die den verschiedenen Verschränkungsmöglichkeiten zwischen den fotografischen Bildern, den Toten und dem Tod auf der Spur ist. Die der Fotografie zugesprochene Affektmacht, deren Wirksamkeit sich nicht zuletzt in Barthes’ eigener Trauer bemerkbar macht, nimmt dabei Züge einer traumatischen Ästhetik an.

 

In diesem Workshop wird der in der „helle[n] Kammer“ entwickelten Traumatik des fotografischen Bildes unter zwei systematischen Gesichtspunkten nachgegangen: (1.) der Trauer und Trauerarbeit; (2.) der genuinen Bildlichkeit des fotografischen Bildes. In der Auseinandersetzung mit der „helle[n] Kammer“ wird sich zeigen, dass die Affektivität für Barthes nicht nur einen Störfaktor der Semiologie bildet, also der methodischen Entscheidung, alle nichtsprachlichen Bedeutungssysteme als Zeichensysteme zu untersuchen. Sondern sie bezeichnet zugleich das Einfallstor der Referenzialität bzw. Realität, das dem differenziellen Spiel der Zeichen entgeht.

 

Zur Anschaffung wird empfohlen:

Roland Barthes, "Die helle Kammer": übersetzt von Dietrich Leube, Frankfurt/M. 1985

 

Konzeption: Iris Därmann (Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin)

 

 

Ort: IFK