12 Mai 2011
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13 Mai 2011
  • Conference

Überwachungsstaat oder totale Partizipation? Die Chancen und Risiken digitaler Öffentlichkeit

Unzählige Male am Tag werden wir durch allgegenwärtige Kameras aufgenommen, wir hinterlassen Spuren im Internet, durch die wir jederzeit auffindbar sind. Sind wir Opfer einer totalen Überwachung, oder ist unsere digitalisierte Welt die einmalige Chance zur Teilhabe an öffentlichen Debatten und Politik?



Tagung in englischer Sprache!


Die Debatte zu digitalen Kommunikationstechnologien und Öffentlichkeit ist manichäisch: Entweder stellen wir uns eine wunderbare Welt der demokratischen Teilhabe vor – eine Welt, die durch das Internet erst möglich wird –, oder wir befürchten die totale Überwachung durch Videoüberwachungssysteme, GPS etc. Was heißt es aber, wenn beides zutrifft? Können wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie digitale Technologie neue öffentliche Räume, Kulturen und Bewegungen formt? Diese Tagung präsentiert aktuelle theoretische Ansätze und empirische Forschungsergebnisse.
Unter anderem werden folgende Fragen diskutiert: Wie nutzen die Macht- und Besitzlosen neue Technologien, um ihre Teilhabe an politischen und sozialen Bewegungen zu gewährleisten und autoritäre Regierungsformen herauszufordern? Wir haben die Möglichkeit, uns digital gleichzeitig – als AkteurInnen und als Objekte der Überwachung – an unterschiedlichen Orten aufzuhalten. Wie wirkt sich diese Tatsache auf Strukturen der Teilnahme an öffentlichen Räumen aus? Wie tauscht die digitale Öffentlichkeit nicht nur Informationen, Meinungen und andere Sachverhalte aus, sondern schafft erst Affekte, Atmosphären und Leidenschaften? Und schließlich geht es darum, was es für die Steuerung digitaler Öffentlichkeit bedeutet, dass das US-Militär das Internet entwickelt hat und dass viele Orte und Technologien, die den neuen öffentlichen Raum konstituieren, sich in Privatbesitz befinden.



Konzeption: Chris Berry (Goldsmiths, University of London, IFK_Senior Fellow)
TeilnehmerInnen: Marianne Franklin (Goldsmiths, University of London), Yang Guobin (Barnard College, Columbia University, New York), Ratiba Hadj-Moussa (York University, Toronto), Gholam Khiabany (London Metropolitan University), Zizi Papacharissi (University of Illinois, Chicago), Christina Schachtner (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)