22 Mai 2013
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24 Mai 2013
  • Conference
IFK

"With Black and White You can Keep more of a Distance". Schwarz-Weiß als Evidenz

„With black and white you can keep more of a distance“, meinte der ungarische Filmregisseur Béla Tarr, ungarischer Filmregisseur, zu seinem 415-minütigen Schwarzweißfilm Schwarz-Weiß-Film „Satanstango“, an dem er rund sieben Jahre lang arbeitete. Diese Tagung wird die Codierungen von Schwarz-Weiß in unterschiedlichen Bereichen der Kulturwissenschaften, von Kulturtechniken der schwarzen und weißen Magie bis zur Colorierung der Weltkriegsbilder und dem Einblenden von Schwarz-Weiß in den Farbfilm als Distanzierungssuche, erörtern.

 

Schwarz-Weiß wird nicht allein eine holzschnittartige Schlagkraft der Unterscheidung, sondern auch eine höhere Evidenz zugeschrieben. Hängt das mit der Abstraktion von den farblich unendlich variablen Erscheinungen des Lebens zusammen, die als antike Erbschaft als trügerisch und verdächtig galten? So gesehen ist Schwarz-Weiß als Vorstellung, als Schrift wie als Bild das Ergebnis einer kulturellen Übersetzung. In der frühen Fotografie, die Schattenrisse des Lebens zeigen will, ist die Reduktion technisch begründet. Mit welchen Techniken, Medien und Praxen wird der Effekt der Evidenz in Künsten und Medien erzeugt? Welche Farben haben Dunkelheit und Schatten? Welche Transkriptionen von der Schrift in Malerei und Medien führen zum Schwarz der Druckerpresse und zurück? Erweitern oder verengen sich Öffentlichkeit und Handlungsraum der Artefakte durch Schwarz-Weiß? Wie agieren und interagieren die Künste in schwarz-weißen Medien? Warum verteidigte die Kunst- und Architekturgeschichte so lange diese Reduktion des Farbspektrums? Die ReferentInnen suchen Antworten auf diese Fragen.

 

 

TEILNEHMERINNEN: Hartmut Böhme (Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin), Petra Bopp (Freie Kuratorin, Hamburg), Michael Diers (Hochschule für bildende Künste, Hamburg), Peter Geimer (Kunsthistorisches Institut, Freie Universität Berlin), Bettina Gockel (Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich), Romy Golan (Graduate Center, The City University of New York), Andreas Haus (Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik/Fachgebiet Kunstgeschichte, TU Berlin), Helmut Lethen (IFK, Wien), Niklas Maak, „Frankfurter Allgemeine Zeitung”), Kathrin Rottmann (Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg), Ernst Strouhal (Kunst- und Kulturwissenschaften, Kunstpädagogik, Universität für angewandte Kunst, Wien), Monika Wagner (Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg), Helen Westgeest (Centre for the Arts in Society, Leiden University)

 

KONZEPTION: Helmut Lethen (IFK, Wien), Monika Wagner (Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg)

 

Mit freundlicher Unterstützung von der Kulturabteilung der Stadt Wien

 

Ort: IFK