14 März 2011
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IFK

Die Oberfläche der Zeichen. Bildallegorien in der Renaissance

Die Allegorie ist eines der ältesten Mittel des Menschen zur Deutung der Welt. In der Renaissance ändern sich die Formen der visuellen Darstellung von Wirklichkeit, und mit ihnen gewinnen Bilder gegenüber dem Wort eine wachsende Geltungskraft und Deutungsautorität. Klaus Krüger geht einer Reihe von damit verbundenen Fragen nach.

 

Die Allegorie umschreibt komplexe Sachverhalte in sinnbildlicher Gestalt und stellt eines der ältesten und elementarsten Mittel menschlicher Weltdeutung dar. Bereits in der Antike und im Mittelalter ist sie in einem breiten, kaum übersehbaren Anwendungsspektrum verbreitet. Dieses reicht von philosophischen, theologischen und naturkundlichen bis hin zu politischen, rechtlichen und astrologischen Zusammenhängen. In diesem Rahmen etabliert sich die Allegorie als umfassende Kulturtechnik, die maßgeblich zur Autorisierung von Auslegungskompetenz und damit zur Durchsetzung von Diskursherrschaft dient. Insbesondere seit der Renaissance mit ihrem gewandelten Wirklichkeitsverständnis werden neben Texten zunehmend auch Bilder zu ihrer genuinen Manifestationsform. Kraft ihres visuellen Potenzials fungieren sie als Medien, in und mit denen kulturelle und gesellschaftliche Deutungsautorität ausgehandelt wird. Wenn man sich dies vor Augen hält, stellen sich weitreichende Fragen, die Klaus Krüger in seinem Vortrag anspricht: Wie vermitteln diese Bilder zwischen Denken und Anschauung, zwischen Erkenntnis und Evidenz? In welchen Praxisfeldern des sozialen, kulturellen und politischen Denkraums werden sie wirksam? Und wie verhalten sich im Entwurf allegorischer Bildwelten Wahrheitsanspruch und Imaginationsleistung zueinander?

 

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