04 Dezember 2017
  • Lecture
IFK

OPERETTE – KONTRASTE IN ZENTRALEUROPA

18:15
Hortense Schneider als La grande Duchesse de Gérolstein, 1866

Die Gattung Operette hatte ihren Beginn in den 1850er-Jahren; ihre Glanzzeit war in den Jahren 1870 bis 1930. Immer noch spielt sie eine entscheidende Rolle auf den Spielplänen europäischer Musiktheater. Was bedeuten die älteren Operetten für das heutige Publikum in verschiedenen europäischen Städten?

 

Mittels Interviews mit Regisseuren, Darstellern, Dekorateuren unter anderem an der Wiener Volksoper, an der Komischen Oper Berlin und am Budapester Operetta Theater sowie durch Analyse von Repetitionen und Inszenierungen geht Lisa Feurzeig folgenden Fragen nach: Beziehen sich diese Inszenierungen auf die aktuelle politische und soziale Lage? Werden die alten Operetten adaptiert, um das Tagesgeschehen widerzuspiegeln? Werden die Operetten wieder „neu“ gemacht, oder dienen sie eher als Medium für nostalgisches Erinnern an eine „süße“ Vergangenheit?

Jedes der drei Theater hat seinen eigenen Stil. Die Volksoper ist als klassisches Operettenhaus bekannt. Die Komische Oper, seit 2012 unter der Leitung Barrie Koskys, präsentiert kecke, neue Inszenierungen und wurde dafür ausgezeichnet. Das Budapester Operetta Theater präsentiert lebhafte, intensive Aufführungen, die den Chor und das Tanzensemble betonen. Diese Kontraste im Stil, im Repertoire und in der Einstellung werden im Vortrag erklärt.

 

Lisa Feurzeig ist Professorin für Musik an der Grand Valley State University in Michigan. Ihre Arbeit befasst sich mit Text-Musik-Beziehungen in verschiedenen deutschsprachigen Musikgattungen: Liedern von Schubert, Musikdramen von Wagner, Stücken des Wiener Volkstheaters und Operetten. Derzeit ist sie Fulbright/IFK_Senior Fellow.

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