Jacques Rancières Überlegungen üben nachhaltigen Einfluss auf die zeitgenössischen Debatten über Philosophie, Politik, Film und Kunst aus. Bisher wurde Rancière jedoch wenig mit der Geschichtswissenschaft in Verbindung gebracht. Dies verwundert insofern, als Rancière an bedeutenden heterodoxen Projekten beteiligt war („Les Révoltes logiques“, 1975–1981) und letztlich zwei einflussreiche Werke verfasst hat, die sich praktisch („Die Nacht der Proletarier“, 1981, dt. 2014) wie theoretisch („Die Namen der Geschichte“, 1992, dt. 1994) mit der Historiografie als Wissenschaft auseinandersetzen. Alle für Rancière so charakteristischen Denkmotive sind hier (vielleicht sogar erstmals) zu beobachten. Im Rahmen dieses Workshops wird vor diesem Hintergrund interdisziplinär die Frage gestellt, welche Aktualität Rancières Arbeiten hinsichtlich des Denkens und Schreibens von Geschichte zukommt. Rancière zufolge sei es „die Welt der stummen Zeugen, die der Historiker einer Bedeutung ohne Lügen zuführt“ und welche die Historie unseres Jahrhunderts als ihre Domäne einfordert. KONZEPTION: Siegfried Mattl (Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft, Wien), Christian Sternad (Institut für Philosophie – Husserl-Archiv, Universität Leuven) TEILNEHMERINNEN: Oliver Marchart (Kunstakademie Düsseldorf), Gabriella Hauch (Institut für Geschichte, Universität Wien), Maria Muhle (Lehrstuhl für Philosophie, Akademie der Bildenden Künste München), Albert Müller (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien), Reinhard Sieder (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien), Ruth Sonderegger (Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften, Akademie der bildenden Künste Wien), Christian Sternad (Institut für Philosophie – Husserl-Archiv, Universität Leuven), Richard Steurer-Boulard (Wien) In Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft.
Location: IFK
Abstracts_Workshop_Stumme-Zeugen.pdf (154.1 KiB)
Programm_Workshop_Stumme-Zeugen.pdf (77.8 KiB)
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