Isabel Kranz
ifk Research Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. März 2021 bis 30. Juni 2021

Mit Pflanzen denken: Möglichkeiten und Herausforderungen für Literary and Cultural Plant Studies



PROJEKTBESCHREIBUNG

Pflanzen sind seit kurzem als eigenständige Forschungsobjekte der Geisteswissenschaften in den Blick geraten. Dies bringt zahlreiche disziplinäre Herausforderungen mit sich. Im Nachdenken über Pflanzen aus Sicht einer Literaturwissenschafterin werde ich mich folgenden Fragen widmen: Inwiefern lassen sich Begriffe und Terminologien sinnvoll von einer Disziplin in eine andere übersetzen (etwa von der Botanik in die Literatur- und Kulturwissenschaften und vice versa)? Was kann ein solcher Übersetzungsprozess leisten, was geht eventuell verloren? Welche Auswirkungen hat die neu entdeckte Aufmerksamkeit für Pflanzen auf die Literaturwissenschaft und ihre zentralen Arbeitsbereiche (z. B. Rhetorik, Poetik und Narratologie), und inwiefern ist ein produktiver Austausch mit den Naturwissenschaften möglich? Indem ich mich diesem Prozess der Wissensproduktion auf einer grundlegenden Ebene widme, hoffe ich auf fruchtbare interdisziplinäre Diskussionen in einem sich stetig erweiternden Forschungsfeld.



CV

Isabel Kranz ist Literaturwissenschafterin, Autorin und Mitbegründerin des Literary and Cultural Plant Studies Network. Sie hat in Berlin, Erfurt, München und zuletzt in Wien geforscht und gelehrt. 2011 promovierte sie mit einer Dissertation über Walter Benjamins Passagenarbeit und veröffentlichte 2014 ein bibliophiles, mehrfach übersetztes Buch zur Sprache der Blumen. Sie forscht zum Verhältnis von Literatur und Botanik und publiziert darüber hinaus zu Themen wie Medien und Geschichtsschreibung, Zukunftsvorstellungen, Walter Benjamin sowie dem Genre des Memoir.



Publikationen

(ed.), Was wäre wenn? Alternative Gegenwarten und Zukunftsprojektionen um 1914, Paderborn 2017; Sprechende Blumen. Ein ABC der Pflanzensprache, Berlin 2014; Raumgewordene Vergangenheit. Walter Benjamins Poetologie der Geschichte, München 2011.



PLANTS OVER TIME - Kurzfilmprogramm

Den Filmen wohnt auf unterschiedliche Art ein mikroskopischer Blick auf die Zeitlichkeit von Pflanzen inne. Sie eröffnen ungewöhnliche, geraffte, vergrößerte und humorvolle Perspektiven auf deren Wesen, Technologien, Empfindungs- und Bewegungsformen. Ein kinematografisches Bouquet voller Stille, Sprünge und visueller Wucht.

Plant Media (Forschungsgruppe Universität Wien und University of Chicago) und Unstable Bodies (künstlerisches Forschungsprojekt* an der Akademie der bildenden Künste Wien, Institut für Kunst und Architektur) zeigen das Kurzfilmprogramm Plants over Time. * PEEK AR574 gefördert vom FWF Der Wissenschaftsfonds

kuratiert von Christina Jauernik und Johann Lurf

STADTKINO

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26 April 2021
18:15 - 20:00
  • Lecture
IFK@Zoom
Isabel Kranz

IFK_LIVE: Plants as Agents and Tropes of Translation

Both literally and metaphorically, plants form the basis of our lives as humans. Yet traditionally, their agency in our shared culture has often been overlooked. By considering the many diverse processes of translation plants partake in, this talk will propose new ways of thinking about and with the vegetal.

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10 Juni 2021
16:00 - 20:00
  • Workshop
Zoom
Isabel Kranz

Zoom-Workshop: "Locating Plants: Philosophy and Literature"

 

Plants have recently come to the fore in the humanities where the interest in the non-human fostered by ecocriticism, animal studies, and posthumanism has shifted to the vegetal. With increasing urgency, plants, their agency, and their cultural/natural impact are being studied by literary and cultural scholars. In order to radically rethink the status of the vegetal, this workshop investigates the place of plants in philosophy and literature, addressing both specific sites of the vegetal (such as the earth, the garden, or the middle) as well as the role of plants for our understanding of human-nature relations in the age of the so-called anthropocene. Particular emphasis will be placed upon questions of scale from an all-encompassing “planthroposcene” (proposed by anthropologist Natasha Myers) to minuscule parts of plants as a place for reflection in order to conceptualize the specific spatio-theoretical dimensions of the vegetal.

 

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