Matthew Berg
Fulbright ifk Senior Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. März 2024 bis 30. Juni 2024

Reinventing »Red Vienna« after 1945. Reconstruction, Transitional Justice, and Everyday Life



PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Buchprojekt untersucht das Wechselspiel zwischen alltäglichen Anliegen einfacher Parteimitglieder und der Rekonstitution der Parteiorganisation im Kontext der Bemühungen der Parteifunktionäre den Ruf Wiens in der Zwischenkriegszeit als Vorbild für den kommunalen Sozialismus wiederherzustellen und eine dezidiert sozialdemokratische Form österreichischer Identität zu fördern.  Zu den untersuchten Themen gehören Denunziation ehemaliger Nazis, die sich der Registrierung nach dem Verbotsgesetz entzogen hatten; Arbeitsdienst für ehemalige Nazis; Rehabilitierungsgesuche von Sozialdemokrat*innen; die Nazis geworden waren; Parteipatronage; Wohnungsanforderungen; Sozialhilfe für zurückkehrende Emigrant*innen, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene; die Wiederherstellung eines demokratisch orientierten städtischen Schulwesens.



CV

Matthew Berg ist Professor für Zeitgeschichte an der John Carroll University in Cleveland, Ohio, wo er Kurse und Seminare zur mitteleuropäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, zum Kalten Krieg und zu Menschenrechten gibt. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Gründungsjahre der Zweiten Republik Österreichs. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Studien zur österreichischen Sozialdemokratie, Stadtgeschichte mit Schwerpunkt Wien sowie Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung in Österreich seit 1945.  Er ist vierfacher Empfänger von Fulbright-Stipendien in Österreich und Deutschland. Außerhalb seiner Arbeit an seiner Universität war er als Wahlbeobachter für die OSZE in Aserbaidschan, im Kosovo und in der Ukraine tätig. Er promovierte 1993 in Geschichte an der University of Chicago und erwarb 1984 seinen BA in Geschichte an der University of California in Los Angeles.



Publikationen

»Victims of Nazi Terror in Vienna: Legally Mandated Assistance and Social Democratic Patronage, 1945–1948«, in: Contemporary Austrian Studies 27 (2018): 263–76.

mit Wladimir Fischer-Nebmaier und Anastasia Christou (Hg.), Narrating the City: Histories, Space, and the Everyday, New York und Oxford: Berghahn Books 2015.

»Reinventing ‘Red Vienna’ after 1945: Habitus, Patronage, and the Foundations of Municipal Social Democratic Dominance«, in: Journal of Modern History, Vol. 86, No. 3 (September 2014): 603–632.

mit Maria Mesner (Hg.), After Fascism: European Case Studies in Politics, Society, and Identity Since 1945, Hamburg-Berlin-Vienna-London: Lit Verlag 2009.

»Commemoration versus Vergangenheitsbewältigung: Contextualizing Austria’s Gedenkjahr 2005«, in: German History 26 (2008) No. 1: 47–71.

(Hg.), The Struggle for a Democratic Austria: Bruno Kreisky on Peace and Social Justice, übersetzt mit Helen Atkins, New York und Oxford: Berghahn Books 2000.

15 April 2024
18:15
  • Lecture
Matthew Berg

Denunciation in Service of Democratization? The SPÖ’s »Referat zur Liquidierung des Nazismus« at the Birth of the Second Republic

Is there a fundamental difference between denunciation—with its malicious and spiteful connotations and association with authoritarian regimes—and informing authorities of scofflaws associated with those very violent and antidemocratic regimes once such systems have been topple?

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