In seinen Arbeiten beschäftigt sich Wendimagegn Belete mit den komplexen Überschneidungen von Erinnerung, Identität, Geschichte und epigenetischer Vererbung – der Idee, dass Erfahrungen, Traumata und Erinnerungen über Generationen hinweg weitergegeben werden können. Durch eine multidisziplinäre Praxis aus Installationen, Videos, Malerei, Fotografie, Textilien und gefundenen Objekte, schafft er vielschichtige Erzählungen, die die Grenzen zwischen dem Persönlichen und dem Kollektiven, der Vergangenheit und der Gegenwart verwischen.
Seine oft immersiven Installationen setzen sich kontinuierlich mit Themen wie dem kulturellen Erbe, Widerstandsfähigkeit, Vertreibung und Identität auseinander. Collagen aus Archivmaterialien und handgefertigten Artefakten tragen Spuren des persönlichen und kollektiven Gedächtnisses in sich und sind Kanäle für das Erzählen von Geschichten über Generationen hinweg.
Durch die Gegenüberstellung des Historischen mit dem Zeitgenössischen, des Digitalen mit dem Handgemachten schafft Belete Werke, die kultur- und generationsübergreifend wirken und neue Möglichkeiten bieten, die Welt um uns herum zu sehen und zu verstehen.
Wendimagegn Belete (geb. 1986, Addis Abeba, Äthiopien) lebt und arbeitet zwischen Addis Abeba und Oslo. 2012 schloss er sein Bachelor-Studium in Bildender Kunst an der AAU Alle School of Fine Arts and Design, Äthiopien, ab, im Jahr 2017 seinen MA in zeitgenössischer Kunst an der Tromsø Academy of Contemporary Art and Creative Writing in Norwegen. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt.