Der Vortrag behandelt unterschiedliche historische und gegenwärtige Momente der Optimierung von Arbeitsprozessen. Anhand der Gegenüberstellung von Fließband und Callcenter wird das Konzept der Automatisierbarkeit in den Vordergrund gerückt, um die Gemengelage zu beleuchten, in der Softwareanwendungen wie SAP oder Salesforce entwickelt worden sind.

Die Arbeitswissenschaft des frühen 20. Jahrhunderts widmete sich vorwiegend der Optimierung manueller Arbeitsprozesse. Durch Aufzeichnungs- und Messverfahren sollte, Frederick W. Taylor folgend, der one best way zur Durchführung bestimmter Handgriffe gefunden werden. Zentral hierfür war die Formalisierung von Arbeitsanweisungen. Unter welchen technischen und wirtschaftlichen Bedingungen solche expliziten Formulierungen nicht nur der Optimierung von Fließbandarbeit, sondern auch der Automatisierung von Kopfarbeit durch Informationsmaschinen dienen können, ist Gegenstand dieses Vortrags. Anhand der Unternehmenssoftware Salesforce werden sowohl die Optimierungs- und Automatisierungsversprechen an die Routinen der Büroarbeit im Callcenter verdeutlicht als auch jene Prozesse sichtbar gemacht, die unser zunehmend digital verwaltetes Leben und Arbeiten (mit)bestimmen.

Eva-Maria Nyckel studierte Kommunikation, Wissen, Medien im Bachelor an der Fachhochschule Hagenberg und im Master Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2016–18 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Munich Center for Technology in Society (Technische Universität München) tätig, 2018 war sie Kollegiatin am GRK »Locating Media« an der Universität Siegen. Seit 2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrbereich Soziologie der Zukunft der Arbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Juni 2019 war sie Fellow am Weizenbaum-Institut in Berlin. Sie ist derzeit IFK_Junior Fellow.

DER VORTRAG FINDET HYBRID STATT.

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