29 September 2021
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IFK@Zoom

Anwesend in Abwesenheit. Zu Susan Taubes und ihrer Diskussion des gnostischen Gottesverständnisses bei Simone Weil

19:00

 

  

Auch wenn nach wie vor noch einige Fragen zu Leben und Schreiben von Susan Taubes und Simone Weil geklärt werden können, scheint es – zumal nach der Veröffentlichung der intellektuellen Biographie von Susan Taubes durch Christina Pareigis im Herbst 2020 – nicht mehr angemessen, von einem Rätsel um Simone Weil (angelehnt an einen Aufsatztitel von Susan Taubes) oder einem Rätsel um Susan Taubes (angelehnt an einen Aufsatztitel von Helen Thein) zu sprechen. Das Werk beider Denkerinnen erfährt seit Jahren wachsende Aufmerksamkeit von Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und (politischen) Aktivist*innen. Im Fall von Susan Taubes ist dies vor allem der Arbeit von Sigrid Weigel und Christina Pareigis zu verdanken, die den Nachlass der 1928 in Budapest geborenen und 1969 in East Hampton verstorbenen Schriftstellerin und Philosophin betreuen und im Fink-Verlag herausgeben.

Neben kürzeren Prosastücken, einem Roman (der im Herbst 2021 bei Matthes & Seitz Berlin in einer Neuauflage wieder erscheinen wird), religionswissenschaftlichen Aufsätzen und zahlreichen anthropologischen Arbeiten, die während der Anstellung von Susan Taubes an der Columbia University entstanden, befindet sich unter den Manuskripten im Nachlass auch ihre bisher unveröffentlichte Dissertation zu Simone Weil, »The Absent God. A Study of Simone Weil« (1956).

Besonders um diesen Text, eine komplexe und eigenwillige Tiefenbohrung zu Gottesbegriff und Gnosis bei Simone Weil, wird es an diesem Abend gehen. Mit Christina Pareigis und Thomas Macho, der den Text gemeinsam mit Johannes Steizinger herausgibt, werden wir Susan Taubes‘ Weil-Lektüre nachgehen. Statt beide Philosophinnen zu vereinzeln, möchten wir einen Denkraum schaffen, der sie zusammen ins Zentrum rückt: Taubes nicht ‚nur‘ als Exegetin und Kommentatorin von Weil, Weil nicht ‚nur‘ als Forschungsgegenstand, dem sich Taubes nähert. Denn »The Absent God« mag vieles sein, ein Text über Weil jedoch ganz sicher nicht. Aufgeführt wird vielmehr ein Denken durch und mit sowie entlang des Weil’schen Schreibens. Wie dieses durch-mit-entlang funktioniert und wie das Denken der beiden Autorinnen ineinandergreift, gilt es, im gemeinsamen Gespräch herauszufinden.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des vom Simone Weil denkkollektiv (Martina Bengert, Thomas Sojer und Max Walther), Sandra Lehmann und Esther Ramharter organisierten Workshops »Attention. Öffnungen durchqueren nach Simone Weil« – in Kooperation mit dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) – statt.

 

Einführung und Diskussion am IFK mit Thomas Macho und Christina Pareigis

im Rahmen des Workshops »Attention. Öffnungen durchqueren nach Simone Weil«

Moderation: Sandra Lehmann und Max Walther

Anmeldung: registration@ifk.ac.at

 

 

Ort: IFK@Zoom