12 Oktober 2020
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IFK_Live: Die Äquivalenzproblematik bei der Übersetzung subalterner Sprachformen

18:15

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Im Jahre 2000 legte der französischsprachige Romancier Ahmadou Kourouma einen Roman zu den afrikanischen Bürgerkriegen in einer äußerst dezentrierten Sprache vor. Fünf Jahre später erschien eine deutsche Übersetzung des Romans. Messan Tossa stellt die Frage nach der Übersetzung subalterner Sprachformen in „sogenannten“ Standardsprachen.

Die dauerhaften Wirkungen des Imperialismus zeichnen sich im nachkolonialen Afrika durch sprachliche Auswüchse aus. Die koloniale Moderne hatte einheimische Sprachen in eine subalterne Position versetzt, weil Fremdsprachen oft in den Dienst der westlichen Hegemonie gestellt wurden. Auf diese Weise entstanden bei Kolonisierten Sprachneurosen, die zu einer stilistischen Subversion bei manchen afrikanischen Schriftstellern im postkolonialen Diskursfeld heranwuchsen. So ergeht es dem ivorischen Schriftsteller Ahmadou Kourouma, dessen Gebrauch der französischen Sprache sich in einer inflationären Subversion auf der stilistischen Ebene herauskristallisiert.

Der Vortrag von Messan Tossa problematisiert die Ausarbeitung von Sprachneurosen bei der Übersetzung von Texten aus der frankofon-afrikanischen Literatur in die deutsche Sprache, der die Hybridisierung im kolonialen Kontext erspart blieb.

 

 

Messan Tossa studierte Germanistik an der Deutschabteilung der Université de Lomé, wo er 2014 promovierte. Heute arbeitet er als Honorardozent an der Université de Lomé und als Research Assistant im Staatsarchiv Togo. Derzeit ist er IFK_Senior Fellow.

 

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