Vortragsmitschnitte

Tagung »Situiert im Globalen«, Rasa Weber im Gespräch mit Gloria Meynen





Rasa Weber Minus null - Rasa Weber im Gespräch mit Gloria Meynen 


Gloria Meynen studierte Germanistik, Kulturwissenschaft und Philosophie in Köln, Bonn, Bochum, Konstanz und Berlin, wurde mit der Arbeit »Büro: Die Erfindung der Schreibfläche« an der HumboldtUniversität zu Berlin promoviert und habilitierte mit einer Monografie über das Verhältnis von Wissenschaft und Fiktion bei Jules Verne und Alexander von Humboldt. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschergruppe »Bild – Schrift – Zahl« der Humboldt-Universität zu Berlin und bei eikones an der Universität Basel. Von 2012 bis 2019 war sie Professorin für Medientheorie und Kulturgeschichte an der Zeppelin Universität, im September 2019 folgte sie einem Ruf auf die Professur für Medientheorien der Kunstuniversität Linz. Gloria Meynen publizierte u. a. zu »nützlichen Fiktionen« – einer Mediengeschichte der geraden Linie, zu Karten und Diagrammen, Zahlenmeeren und Phantominseln. Im Januar 2020 erschien Inseln und Meere. Zur Geschichte und Geografie fluider Grenzen im Matthes & Seitz Verlag Berlin. Rasa Weber ist Designerin mit dem Fokus auf biobasierte Materialentwicklung und interdisziplinäre Forschung. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule der Künste im Fachbereich Interaction Design und Assoziierte des Exzellenzclusters »Matters of Activity« der Humboldt-Universität zu Berlin. In ihrer Promotion mit dem Titel Growing Matter (betreut durch Prof. Dr. Karmen Franinović, ZHdK, und Prof. Dr. Karin Harrasser, Kunstuniversität Linz) untersucht sie unterwasseraktive mineralische Strukturen und deren zugrunde liegende symbiotische Eigenschaften für die ökologischen Materialsysteme des Riffs. An der Schnittstelle von Meeresbiologie und Design widmet sie sich anhand des Begriffs der Interspecies Architecture der Entwicklung und theoretischen Einbettung von sympoietischen Designprozessen mit menschlichen, tierischen und mikrobischen Akteur*innen. Sie bringt mit ihrem Projekt die nachhaltige Materialentwicklung aus dem geschlossenen System des Labors in die interdisziplinäre Feldforschung (Partnerschaft mit dem Jordan Lab – Max-Planck-Institute of Integrative Behavioural Ecology). Die Untersuchung von Anwendungsbereichen und Produktionsprozessen einer post-fossilen Materialgewinnung, die den Abbau durch das Wachsenlassen ersetzen könnte, fordert den Begriff der aktiven Materie auf ökologischer und baukultureller Ebene auf neue Weise heraus.